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Die Quotenregelung für den MedAT

Wie werden die Studienplätze verteilt? Was hat Dein Abitur/Matura und Deine Staatsangehörigkeit damit zu tun? Das erfährst Du in diesem Artikel.

Jedes Jahr stellen sich tausende MedAT Testanwärter*innen die gleiche Frage: Wo gehöre ich eigentlich hin? Bei der Anmeldung zum MedAT muss man nämlich nicht nur entscheiden, in welcher Stadt (Innsbruck, Wien, Linz oder Graz) man studieren möchte, sondern auch angeben, zu welcher Quote man gehört. Neben Deiner MedAT Vorbereitung musst Du Dich also auch noch mit der Quotenregelung auseinandersetzen.

Warum werden nicht alle verfügbaren Studienplätze unter den Bewerbern einfach aufgeteilt? In Österreich herrscht Ärztemangel. Wenn nun zu viele Nicht-Österreicher*innen, die in ihrem Heimatland keinen Medizinstudienplatz erhalten haben, in Österreich studieren und nach ihrem Abschluss das Land wieder verlassen, ist das langfristig ein teures Problem. Deshalb muss eine Quotenregelung her, die eine Verteilung der Studienplätze regelt.

Die Quotenregelung wurde 2006 eingeführt. Bis 2017 gingen hierbei 75 % aller Studienplätze an Österreicher*innen, 20 % an EU-Bürger*innen und 5 % aller Plätze waren für Non-EU-Bürger*innen reserviert. In der Geschichte des MedAT erfährst Du, wie es genau zu der Quotenregelung kam.

Die neue Quotenregelung ist da.

Die seit 2018 geltende Quotenregelung verteilt die Gesamtanzahl der Studienplätze für Humanmedizin an drei Gruppen.

Die Quotenregelung für Humanmedizin

Seit 2018 gibt es eine neue Quotenregelung. In Summe werden mindestens 95 % der verfügbaren Plätze an Österreicher*innen plus EU-Bürger*innen vergeben und maximal 5 % gehen an Non-EU-Bewerber*innen.

  1. Zuerst erhalten 75 % aller Studienplätze diejenigen Österreicher*innen, mit den besten Testergebnissen.
  2. Jetzt konkurrieren die nicht zugelassenen Österreicher*innen mit allen Bewerbern aus der EU um die nächsten 20 % der Studienplätze.
  3. Als Letztes konkurrieren diejenigen Bewerber*innen, die in den vorherigen 20 % keinen Studienplatz bekommen haben um die letzten 5 % der Studienplätze. Es konkurrieren in dieser Quote Österreicher*innen mit EU-Bewerbern und Non-EU-Bewerbern.

Man verspricht sich durch diese Neuerung, dass mehr Österreicher zum Medizinstudium zugelassen werden. Das ist allerdings recht unwahrscheinlich. Bisher war der Konkurrenzkampf um die 20 % der Medizinstudienplätze in der EU-Quote so groß, dass die zuletzt zugelassenen EUler immer besser waren, als die zuletzt zugelassenen Österreicher*innen. Die Verlierer der neuen Quotenregelung sind aber wohl die Nicht-EU-Bewerber*Innen. 

Kontingentverteilung der Medizinstudienplätze in Österreich

Kontingentverteilung der Medizinstudienplätze in Österreich

Hilfe! Zu welcher Quote gehöre ich?

Im Folgenden findest Du eine Übersicht, wer zu welcher Quote gehört.

AT-Quote EU-Quote Non-EU-Quote
Österreicher*innen EU-Bürger*innen deren Reifezeugnis inner- oder außerhalb der EU, nicht jedoch in Österreich, ausgestellt wurde, z.B. Deutsche Staatsbürger*innen mit Abitur, österreichische Staatsbürger*innen mit deutschem Abitur, niederländische Staatsbürger*innen mit niederländischem Abschluss, etc. Nicht-EU-Bürger*innen: Bürger*innen eines Staates, der kein Mitgliedstaat der EU ist, z.B. Schweizer Staatsbürger*innen mit Schweizer Abschluss, etc.
Süd-Tiroler*innen
EU-Bürger*innen mit dem Reifezeugnis aus Luxemburg oder Liechtenstein
EU-Bürger*innen die ein Reifezeugnis besitzen, welches einem in Österreich ausgestellten Reifezeugnis gleichgestellt ist, z.B. österreichische Auslanddschule oder Deutsche mit Matura Zeugnis

Gibt es eine Quotenregelung für die Zahnmedizinstudienplätze?

Auf diese Frage haben wir eine kurze Antwort für Dich: Nein!
Seit 2019 wurde die bis dahin geltende Quote für die Zahnmedizinstudienplätze komplett abgeschafft. Die Quote diente dazu das Land Österreich vor einem Zahnärztemangel in den kommenden Jahren zu bewahren. Denn mit einer solchen Quote wurde der Großteil der Studienplätze an Österreicher*innen vergeben. So konnte sichergestellt werden, dass die ausgebildeten Mediziner auch in Österreich bleiben und nicht, wie bspw. deutsche Studierende, wieder nach Deutschland zurückkehren.

Da der europäische Gerichtshof aber keinen akuten Mangel an Zahnärzten für die nächsten fünf Jahre (ab 2019) in Österreich sah, musste die Quote aufgehoben werden. Nach Ablauf dieser Zeit hat Österreich allerdings die Chance wieder eine Quote einzuführen, sollte sich ein Mangel andeuten.

Hast Du noch Fragen zur Quotenregelung, Deine Studienplatz-Chancen oder allgemein zum MedAT? Schreib es uns in die Kommentare und wir helfen Dir!

Außerdem haben wir in unserem Leitfaden die benötigten Mindestpunktzahlen in den jeweiligen Quoten der letzten Jahre aufgelistet.

Zum Leitfaden

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49 Kommentare

KY 18. März 2021 um 17:45


Hallo, ich bin kein deutscher Staatsbürger bzw. kein EU Bürger, habe aber mein Abitur in Deutschland gemacht. Zu wecher Quote gehöre ich dann?:)

Antworten
Moritz Gentner

Support Moritz 18. März 2021 um 17:49


Hallo KY,
Hierzu können wir leider keine verbindliche Aussage machen. Am besten wendest du dich an die offiziellen Stellen und fragst dort nach.
Beste Grüße
Moritz

Antworten

M.N 14. Januar 2021 um 20:30


Hallo, ich bin deutscher Staatsbürger, und schreibe mein Abitur voraussichtlich im Mai diesen jahres, zu welcher Quote gehöre ich dann?:)

Antworten
Moritz Gentner

Support Moritz 15. Januar 2021 um 15:22


Hallo M.N.,
wie du dem Artikel entnehmen kannst, gehörst du mit deinen Voraussetzungen zur EU-Quote.
Viele Grüße
Moritz

Antworten

Resi 22. März 2021 um 23:28


Hallo, muss man ein deutsches Abitur bei der Anmeldung zum Medat umrechnen?

Moritz Gentner

Support Moritz 24. März 2021 um 20:40


Hallo Resi,
Nein, das ist nicht notwendig. Es muss allerdings ein allgemeines Abitur sein.
Beste Grüße,
Moritz

Mica 11. Januar 2021 um 18:53


Hallo,
Könnte man in Österreich ohne Abitur (aber dafür mit den in Deutschland erforderlichen Dingen wie z.b. Mittlere Reife usw.) ein Medizinstudium beginnen?

Antworten
Moritz Gentner

Support Moritz 12. Januar 2021 um 18:48


Hallo Mica,
Infos zu diesem Thema findest du hier: https://www.meduniwien.ac.at/web/studium-weiterbildung/anmeldung-zulassung/diplomstudien-human-und-zahnmedizin/zulassung-mit-studienberechtigungspruefung/
Viele Grüße
Moritz

Antworten

G. 10. Januar 2021 um 10:29


Hallo, ich bin EU-Bürger und Amerikaner (Doppelbürger). Meine High-School und Bachelor Abschlüsse sind aus den USA, und ich habe auch ein Master-Abschluss aus der EU… Kann ich zwischen die EU-Quote und nicht-EU-Quote wählen? Falls nein, was wäre am besten für mich?

Antworten
Moritz Gentner

Support Moritz 10. Januar 2021 um 10:53


Hallo G.
Wenn du die europäische Staatsbürgerschaft besitzt, solltest du dich eigentlich über die EU-Quote bewerben können. Eine verbindliche Aussage für individuelle Fälle können wir jedoch leider nicht treffen.
Viele Grüße
Moritz

Antworten

Nur 1. Februar 2021 um 15:14


Hallo, ich bin nicht eu Staatsangehörige mache aber mein Abi in Deutschland zu welcher Quote gehöre ich?

Antworten
Moritz Gentner

Support Moritz 1. Februar 2021 um 18:08


Hallo Nur,
Dann gehörst du zur Nicht-EU-Quote. Genauere Infos zu den Bewerbungsmöglichkeiten findest du hier: https://medizinstudium.io/als-auslaendischer-bewerber-in-deutschland-medizin-studieren-so-gehts/#Auslaendische_Bewerberinnen_aus_Nicht-EU-Laender
Viele Grüße
Moritz

Nini 3. Dezember 2020 um 11:39


Hallo,

Ich habe die deutsche Staatsbürgerschaft und deutsches Abitur, lebe aber seit 12 Jahren in Wien und habe hier bereits mein Masterstudium abgeschlossen. Ich habe Daueraufenthalt in Österreich, mein Kind ist hier geboren und geht hier in die KITA. Ich habe keinen Hauptwohnsitz mehr in Deutschland und meine Familie lebt hier. Zähle ich immer noch zur EU-Quote? Finde es etwas ungerecht.

Antworten
Moritz Gentner

Support Moritz 3. Dezember 2020 um 17:35


Hallo Nini,
also wenn du die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, solltest du dich im Grunde ganz normal für einen Medizinstudienplatz in Deutschland bewerben können. Wo du zur Zeit wohnst, spielt bei der Bewerbung eigentlich keine Rolle. Und da du in Wien wohnst und Österreich zur EU zählt, würdest du aber so oder so zur EU-Quote zählen.
Viele Grüße
Moritz

Antworten

Rebekka 26. Juli 2020 um 15:18


Gibt es konkrete Statistiken, wie die konkrete Anzahl der EU-Bewerber auf die einzelnen staatlichen österreichischen Unis ist? Ich habe nämlich dazu schon mal etwas gelesen, es ist allerdings etwas veraltet:
"Beispielswiese haben sich zum Wintersemester 2014 an der Uni Wien 1.448 Bewerber aus der EU auf 132 Plätze für EU-Bewerber in Humanmedizin beworben. Das entspricht etwa 10 Bewerber pro Platz. Gleichzeitig hatten sich in Innsbruck etwa 20 Bewerber pro EU-Platz beworben. In Graz war das Verhältnis 1 zu 10 und in Linz 1 zu 4. Dies bedeutet: Schon die Auswahl der Hochschule, anderen Auswahlverfahren man teilnimmt, entspricht einer Lotterie. Keiner kann vorhersagen, wie viele sich für welche Universität bewerben." (Quelle https://www.studieren-medizin.de/39,1,1647,oesterreich.html)

Antworten
Moritz Gentner

Support Moritz 27. Juli 2020 um 7:45


Hallo Rebekka,
Es ist unmöglich vor der Bewerbung konkrete Zahlen über die Anzahl der Bewerbungen zu erhalten logischerweise immer erst hinterher bekannt ist, wie viele Personen sich an einer bestimmten Uni beworben haben. Eine konkrete Vorhersage lässt sich also nicht machen. Eine kleine Einschätzung findest du in diesem Artikel von uns: https://medgurus.de/community/medat-teilnehmerzahlen/
Viele Grüße
Moritz

Antworten

Mila 14. Januar 2021 um 16:23


Hallo Moritz und Team!

Ich habe auch eine Frage zur Quote: ich bin deutsche Staatsbürgerin, habe in Deutschland die Fachhochschulreife (nicht die allgemeine Hochschulreife/Abitur) und dann später —nach dem Vordiplom an einer Uni in Deutschland — mein Diplom der Sozial-und Wirtschaftswissenschaften an der Uni Wien absolviert.

Ich würde mich also mit dem Wiener Uni-Diplom einschreiben als Reifezeugnis (falls MedAT gut läuft!!) und nicht mit der deutschen Fachhochschulreife.

Falle ich dann wohl unter die Österreich-Quote? Tausend Dank!

Herzlichste Grüße,
Mila

Moritz Gentner

Support Moritz 14. Januar 2021 um 17:48


Hallo Mila,
Ehrlich gesagt bin ich da etwas überfragt. Das ist schon eine sehr spezifische Situation. In diesem Fall würde ich mich an deiner Stelle direkt bei der Uni melden und dort fragen, zu welcher Quote du zählst. Tut mir leid, dass ich dir da nicht weiterhelfen kann.
Viele Grüße
Moritz

Lilly Flohr 21. Oktober 2020 um 19:26


Hallo, ich bin deutsche Staatsbürgerin mit Abitur, lebe aber jetzt in Österreich, zu welcher Quote gehöre ich jetzt?:)

Antworten
Moritz Gentner

Support Moritz 21. Oktober 2020 um 19:47


Hallo Lilly,
wenn du die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt und das deutsche Abitur absolviert hast, dann zählst du eigentlich als deutsche Bewerberin. Dir soll ja kein Nachteil entstehen, nur weil du vielleicht kurz nach dem Abitur temporär umgezogen bist ;)
Genauere Infos dazu findest du noch hier: https://www.hochschulstart.de/startseite/informieren-planen/internationale-bewerbende
Viele Grüße
Moritz

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